1,5 Grad und ein letzter Gruß mit Wiedererkennungswert

Bergkamen

Wer bei seinem Besuch in der Stadtbibliothek beim Betrachten der aktuell dort ausgestellten Bilder an ein Déjà-vu-Erlebnis glaubt, hat recht. Denn die Ausstellung „1,5 Grad“ der Künstlergruppe „sohle 1“ wurde tatsächlich bereits im Jahr 2023 im Stadtmuseum gezeigt.

Da sich die Klimakrise seitdem weiter verschlimmert hat, will das Künstlerkollektiv mit seinen Bildern und den dargestellten Endzeitstimmungen noch einmal mit Nachdruck auf das immer größer werdende Problem aufmerksam machen. Dieses Mal in der Stadtbibliothek, die sich ja immer mehr zu einem Ort der Begegnung und des Austauschs entwickelt hat.

Das ein oder andere Bild ist für diese „reloaded“-Ausstellung sogar noch dazugekommen. Wie das von Erwin Piepenbrink, für den diese Ausstellung zugleich auch die letzte sein soll. Denn Piepenbrink, der im Jahr 1997 zusammen mit dem damaligen Kulturdezernenten Dieter Treeck die „sohle 1“ gegründet hat, will sich nun in den verdienten künstlerischen Ruhestand verabschieden.

 „In all den Jahren habe ich sicherlich so einige Hundert Ölgemälde angefertigt“, berichtet dieser. In der kleineren Wohnung, in die der rüstige 94-jährige Künstler inzwischen mit seiner Frau umgezogen ist, sei dafür allerdings einfach kein Platz mehr. Sein letztes Gemälde trägt daher den Titel „Ein letzter Gruß“. Es zeigt einen schwebenden Hut im Raum. Doch der Träger darunter ist verschwunden …kdh