Rückblick 2016

Erfolgreicher Ausklang der „Kunstnachten-Tradition“

 

 

Bei der letzten Veranstaltung 2016 der Kunstwerkstatt Sohle 1 unter dem Titel „Kunstnachten“ konnten sich die Ausstellenden noch einmal über regen Zuspruch freuen. Trotz der großen Konkurrenz durch viele Märkte am ersten Advent, haben viele Besucher den Weg in die Öko-Station gefunden, um nach alternativen Weihnachtsgeschenken zu stöbern, sich nett zu unterhalten, den Lesungen Dieter Treecks zu lauschen oder auch gleich zu Beginn die Darbietungen Linda Vitriols zu genießen, die natürlich wieder einmal nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen durfte.

 

 

Bilder: S. Kieslich, P. Wiesemann

 

Das ehrgeizige Ziel der Künstler, durch ihre Spenden (Kunstwerke u. ä.) einen  namhaften finanziellen Grundstock für die Sanierung eines der Kampmann-Kunstwerke zu schaffen, wurde auch erreicht: Der Weihnachtsbaum, der zu Anfang 72 Gewinnkugeln trug, die man erwerben konnte, war schon am frühen Sonntag-Nachmittag komplett geplündert, obgleich die Künstler mit ihren Spenden noch einmal kräftig nachgelegt hatten, so dass etwa 100 „Loskugeln“ verkauft wurden und die Bilanz sich sehen lassen kann. Der Aufwand hat sich gelohnt. Nun sind die Mitglieder der Kunstwerkstatt sohle 1 gespannt, wann es mit der Restaurierung losgehen kann.

 

Als dann um 17:00 Uhr die Veranstaltung zu Ende ging und abgebaut wurde, gab es folgerichtig lauter zufriedene Gesichter.

Und nun werden schon kräftig Ideen gesammelt, wie die neue Veranstaltung im Herbst aussehen soll, die vom kommenden Jahr an, dem Jubiläumsjahr der Gruppe, die Veranstaltung „Kunstnachten“ ersetzen wird.

Letztmalig Kunstnachten

Erhaltung der Kampmann-Skulpturen


 

Bevor die Kunstwerkstatt im Jubiläumsjahr 2017 neue Wege gehen will, mit neuem Termin und neuem Konzept, soll ein letztes Mal ein traditionelles Kunstnachten stattfinden.

 

Bei dieser „Abschiedsveranstaltung“ wird noch einmal der spartanische Holzweihnachtsbaum von Erwin Piepenbrink (2008) im Mittelpunkt stehen. Allerdings bleibt der Schmuck nicht auf eine Lichtergirlande beschränkt, er wird vielmehr auch mit weihnachtlichen Kugeln behängt werden, die zudem versteckt auch eine Zahl beinhalten. Diese Zahl ist ein Gewinnlos, das je nach finanziellem Einsatz (5,- oder 10,- €) beim Kauf einer der Kugeln einem größeren oder kleineren Kunstwerk zugeordnet ist.

 

Der Baum soll geplündert werden!

 

 

Die Einnahmen werden in diesem Jahr nicht einer sozialen Einrichtung zugeführt. Sie sollen Kunst retten und dienen als Grundstock für die Finanzierung der Restaurierung einer der maroden Kampmann-Skulpturen im Stadtgebiet Bergkamens.

 

So kann jeder, der nicht über die Mittel verfügt, eine ganze Skulptur zu retten, mit kleinem Geld dazu beitragen, dass dies gelingt. Und wer daran weniger Interesse hat, der kann sich zumindest über ein kleines kunstnahes Souvenir von den letzten Kunstnachten freuen.

 

 

In der Diskussion um den Standort der sogenannten Kampmannskulpturen geht die  Kunstwerkstatt sohle 1 nun einen Schritt nach vorn. Einerseits um ihre Wertschätzung der Kunst im öffentlichen Raum zu zeigen, andererseits um zu verdeutlichen, dass der schmucklose Verwaltungsbau (der es ja einstmals war) am Museumsplatz in Oberaden nicht nur ein sehenswertes Museum beherbergt, sondern auch ein Haus der Kunst ist, haben die Mitglieder in ihrer vergangenen Monatssitzung entschieden, dass die Kunstwerkstatt als Sponsor für die Restaurierung einer der Kampmann-Skulpturen auftreten will. Diese soll dann folgerichtig vor der Galerie sohle 1 stehen. Darüber hinaus soll auch eine Patenschaft zur Pflege übernommen werden, z.B. zur Beseitigung von Schmutzablagerungen wie Vogelkot o.ä. Die Auswahl der Skulptur folgt. 

Dabei steht vor allem Kunstwerkstattmitglied Wolfgang Kerak, der in seinem Betrieb auch die Restaurierung vornehmen wird, beratend zur Seite.

 

Die Anschubfinanzierung soll durch die Einnahmen erfolgen, die sich die Kunstwerkstatt an Kunstnachten erhofft und die in der jüngeren Vergangenheit stets einem sozialen Zweck zugeführt wurden. Dies Mal sollen sie dem Erhalt der Kunst im öffentlichen Raum dienen.

 


Gute Stimmung, gutes Wetter, guter Besuch beim  „1. Tag der Trinkhallen“ vor dem „Kiosk am Kreisel“

 

 

 

Die Mitglieder der „Kunstwerkstatt sohle1“ freuen sich, dass ihre Aktionen anlässlich des am Sonntag, 20. August erstmalig gefeierten Tags der Trinkhallen bei den Besuchern gut ankamen.

 

Das Wetter hielt sich trotz anfänglicher dunkler Wolken, die den Helfern beim Aufbau schon die Sorgenfalten auf die Stirn gezaubert hatten, so gut, dass sogar die Sonne hervorkam – mit der Folge, dass Dieter Treeck seine 2. Lesung der Kioskgeschichten am Nachmittag nur mit Hilfe eines umfunktionierten Regenschirms im Kampf gegen Sonne und Wind vollenden konnte. Das tat der Qualität keinen Abbruch und erst recht nicht dem Vergnügen der Zuhörer, die sich auch in der „zweiten Runde“ zahlreich und interessiert eingefunden hatten, um den humorvoll anmoderierten und im „Ruhrhochdeutsch“ vorgetragenen Texten zu lauschen.

 

Auch so manch ein Radtourist blieb stehen um zuzuhören, - entweder den Kioskgeschichten oder den Heart Breakers, die temperamentvoll deutsch wie englisch mit Oldies der 70er und 80er Jahre die Besucher unterhielten. Bei Stücken wie „Wir sind das Ruhrgebiet“ hielt es die Gäste kaum auf den Bänken und Mitsingen war angesagt. Da war es auch klar, dass sie nicht ohne einige Zugaben die Bühne verlassen durften.

 

Ein besonderer Gast an diesem Tag war Annette Schulting-Meyer, die langjährige Betreiberin, des Kiosks, unter dem Traditionsnamen „Trinkhalle Schulting“. Ihre Geschichte, die Geschichte des Büdchens, aber auch einige Episoden, die Dieter Treeck „abgelauscht und aufgeschrieben“ hat, sind in dem kleinen Bändchen „Kioskgeschichten“, das die „Kunstwerkstatt sohle1“ herausgegeben hat, zusammengefasst und noch in den nächsten Tagen am „Kiosk am Kreisel“ erhältlich.

 

Leider wurde nur am Vormittag von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, alte „Bergbau-Schätzchen“ gegen moderne Kunst einzutauschen. Gerne hätte Reinhard Richter noch mehr Bergbauerinnerungen an das Museum übergeben, aber vielleicht lässt sich diese Aktion ja in ähnlicher Form einmal wiederholen...

 

Fotos: S. Kieslich; P. Wiesemann

Finissage am 14.08.2016

Künstler nehmen mit ihren Gästen Abschied von der diesjährigen Wegmarke „Einsichten“ -  und das wieder mit einem ansprechenden Rahmenprogramm.

 

Anders als sonst und schon früh, nämlich bereits um  10:30 Uhr ging es los. Nach kurzer Begrüßung durch Vorstandsmitglied Silke Kieslich bot Dieter Treeck Einsichten in einen literarischen Austausch mit seinem Freund Egon. Er nahm sich als Ausgangspunkt das Datum „14. August“  - aber aus dem Jahr 2002 (hauptsächlich, ergänzt durch Texte aus 2003 und 2004). Dabei gelang es ihm, den Bogen zu spannen von ganz humoristischen Versen bis hin zu sehr nachdenklichen und melancholischen, die das Thema Abschied – auch eine Finissage ist schließlich ein Abschied – behandeln, denn sein Freund verstarb 2004.

 

Ein kleines Programm mit sanften Liedern zur Gitarre von Linda Vitriol folgte. Die Liedauswahl wie auch die Stimme beeindruckten die Zuhörer und so durfte Linda die Bühne nicht ohne eine Zugabe verlassen. Dabei hatte das Publikum die Wahl zwischen „soft und rockig“ – und die Wahl fiel zur Überraschung der Künstlerin auf Letztgenanntes.

 

Zur Stärkung im Anschlussan die Darbietungen gab es Knabbereien, süß oder salzig, und Getränke von Apfelsaft über Kaffee und Sekt bis hin zu Wasser, bevor die Kunstwerke in verschiedenen  Gesprächen ein letztes Mal gewürdigt wurden.

Nun muss man aber nicht ein ganzes Jahr warten, bis man wieder etwas von der „sohle 1“ hört oder sieht, schon am nächsten Samstag ist die Gruppe aktiv beim

 „1. Tag der Trinkhallen“ am „Kiosk am Kreisel“, ehemals „Trinkhalle Schulting“,

und am ersten Advent in der Ökologiestation mit der letztmalig in der bekannten Form stattfindenden Veranstaltung „Kunstnachten“.

"Einsichten" sind Wegmarke 2016

Die Mitglieder haben entschieden: Die Wegmarke 2016, das Motto der Sohle 1-Jahresausstellung, steht fest. Es heißt "Einsichten".

Das Thema bietet Künstlern aller Sparten unzählige Möglichkeiten der Interpretation, egal ob es um weise Erkenntnisse, das Bekehren uneinsichtiger Zeitgenossen oder um Einblicke in geheime oder gar verbotene Zonen geht. Das Aha-Erlebnis nach einem Blick durchs Schlüsselloch kann ebenso inspirierend wie das Lesen der neuesten Nachrichten sein.

Was den Mitgliedern der Kunstwerkstatt eingefallen ist, kann man sich ab dem 3. Juli (Termin der Vernissage) in den Galerieräumen der Sohle 1 anschauen.

Termin der Finissage ist der 14. August

Klassenführung durch die Ausstellung

Auch in diesem Jahr wieder erfolgreiche Klassenführungen durch die Ausstellung der sohle1

 

Vom Angebot der Kunstwerkstatt sohle 1, Schulklassen durch die Ausstellung „Wegmarke“ zu führen oder auch zu einem Workshop einzuladen, haben in diesem Jahr Klassen zweier Schulen Gebrauch gemacht. So kam am Dienstag  von der Gerhard Hauptmann Schule eine Klasse des 4. Schuljahrs, vom Städtischen Gymnasium kamen zwei Klassen des 7. Jahrgangs am Mittwoch.

 

Mitglieder der Kunstwerkstatt (am Dienstag: Martina Dickhut und Gitta Nothnagel, am Mittwoch Silke Kieslich und Jutta Schürmann) erklärten und  beantworteten Fragen der Kinder und Jugendlichen. (Bild 2,D,4)

 

Besondere Interesse weckten bei den Gymnasiasten die Werke ihrer älteren Mitschülerinnen, Charlotte Daske und Jana Schäfer, die als Vertreterinnen ihrer Schule auch ihre Ideen zum Thema Einsichten beigesteuert hatten. (Bild 1)

 

Mit großer Begeisterung nahmen die Kinder des 4. Schuljahrs im Anschluss an die Kunstbetrachtung noch an dem angebotenen Workshop teil: Sie konnten selbst versuchen, Ein- und Aussichten darzustellen oder aber eins der ausgestellten Werke zu „kopieren“. Dabei fanden auch die Werke Interesse, die die Künstler zum Stadtjubiläum angefertigt hatten. (Bild 3, 5; Bild A,B,C)

 

Auch im kommenden Jahr soll dieses Angebot an die Bergkamener Schulen erhalten bleiben, ebenso wie der Aufruf an die Schulen sich mit ausgewählten Schülerbeiträgen zu beteiligen. Dann wird die Ausstellung auch zwei Wochen vor den Ferien eröffnet werden, so dass insgesamt mehr Zeit für interessierte Schulklassen bleibt.

 

Fotos: Gitta Notnagel und Silke Kieslich

 

 

Eröffnung

Zur Eröffnung der diesjährigen Ausstellung boten Hannelore Nierhoff und Annette Schulze Lohoff in ihrer Performance den zahlreichen Gästen ganz eigene Einsichten, indem sie aus ihren aufwändig gestalteten Papierkostümen mit Schere und Skalpell nach und nach größere und kleinere Teile herausschnitten.

Eine mögliche Interpretation dazu lieferte der Bürgermeister Roland Schäfer in seiner Eröffnungsansprache: vielfach verhüllen und verdecken die Medien und erst durch harte Einschnitte werden Einsichten möglich …

 

Traditionell führte anschließend Dieter Treeck mit einer Lesung in das Thema ein. Dabei spannte er den Bogen von Goethe bis Benn.

 

Äußerst vielfältig sind die ausgestellten Werke der Künstler, zu denen in diesem Jahr auch zwei sehr anspruchsvolle Schülerarbeiten des Städtischen Gymnasiums zählen. Die Schule war dem Aufruf an die weiterführenden Schulen Bergkamens gefolgt und hatte sich an dem Thema beteiligt. Die Werke von Charlotte Daske und Jana Schäfer sind zu sehen.

 

Skulpturen und Marionetten, Fotografien, Malerei und Grafik zum Thema regten und regen zu Auseinandersetzung mit dem Thema und zu interessanten Gesprächen an

 Fotos zur Eröffnung: Silke Kieslich

 

 

Lyrik plus Fotos -ein Projekt

Kieslich Fotos mit Gedichten von Peuckmann und Puls

Foto: Baum
Ein Beispiel aus der Bilderschau.

 

 Schon oft haben Heinrich Peuckmann und Gerd Puls mit bildenden Künstlern, meist Grafikern oder Fotografen, zusammengearbeitet - oft im Rahmen von Gedichtbänden und Lyrik-Mappen. Diesmal fanden sie sich mit Silke Kieslich zu einem gemeinsamen Lyrik-Foto-Projekt zusammen. Die Vorsitzende der Sohle 1 hat zahlreiche Gedichte der beiden Schriftsteller in ihre vorhandenen oder extra zu diesem Zweck geschaffenen Fotografien integriert. Insgesamt entstanden über 60 gemeinsame Arbeiten, von denen einige im Spiegelsaal des Hauses Opherdicke, Dorfstraße 29, Holzwickede, zu sehen sind.

 

Eröffnet wurde die Präsentation im Rahmen einer Matinee am Sonntag, 6. März, 11.00 Uhr von Thomas Hengstenberg; anschließend lesen Heinrich Peuckmann und Gerd Puls einige ihrer Texte aus der Ausstellung und der gemeinsamen Arbeit mit Silke Kieslich.

 

 

 

 

 

Foto kaputtes Haustor
Und noch eins.

Mitgliederversammlung wählte und legte Planung fest

2016 wird ein Jahr vieler Projekte

Bild Menschen beim Anprobieren von Kleidung
Anprobe der T-Shirts für den Sternmarsch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rege Beteiligung konnte die Kunstwerkstatt sohle1 auch dieses Jahr wieder bei ihrer Jahreshauptversammlung verzeichnen. Im Anschluss an die Wahlen, in denen der alte Vorstand (Susanne Jonas – Geschäftsführerin, Silke Kieslich – künstlerische Projektleitung, Helmut Ladeck – Haushalt und Finanzen) auch für das neue Geschäftsjahr bestätigt wurde, nahmen die Mitglieder wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vor.

 

Text und Foto: Silke Kieslich